Selbstvergiftung von Flüchtlingen
In einer Meldung vom 25. November 2018 berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk über eine Häufung von Vergiftungsfällen in suizidaler Absicht bei Flüchtlingen, um ihre Abschiebung zu verhindern. Eine vom GGIZ durchgeführte Analyse des Vergiftungsgeschehens der Jahre 2006 bis 2017 zeigt deutlich einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der in Deutschland aufgenommenen und der Zahl von Vergiftungen betroffenen Flüchtlinge. Dabei handelte es sich in den vom GGIZ beratenen Fällen überwiegend um suizidale Vergiftungen (44 %), während versehentliche Vergiftungsunfälle deutlich seltener zu verzeichnen waren (21 %). Es überwogen leichte oder mittelschwere Fälle (68 % bzw. 15 %); schwere Vergiftungen waren selten (3 %). Am häufigsten war die Überdosis eines Arzneimittels (67 %). Weitere Einzelheiten sind der betreffenden Präsentation zu entnehmen.
Diese Darstellung macht deutlich, dass die Giftinformationszentren frühzeitig solche sozialen Phänomene erkennen und mit konkreten Daten abbilden können.
Weiterführende Informationen
- Abschiebungen - Selbstvergiftung letzte Chance zu bleiben? MDR 25.11.2018
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Frimlova G, Hentschel H, Prasa D, Gollmann M, Liebetrau G, Plenert B, Stürzebecher A, Deters M. Exposures in refugees reported to the Poisons Information Centre Erfurt, 2007–2016. International Congress of the European Association of Poisons Centres and Clinical Toxicologists Basel 2017
Abstract
Poster
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