Verwechslungsgefahren beim Bärlauchsammeln

Warnung vor Verwechslung von Bärlauch bzw. Sauerampfer mit Aronstab, Maiglöckchen oder Herbstzeitlose

Jedes Frühjahr sind aufs Neue die Bärlauchsammler unterwegs.

Seit Anfang März 2020 erreichten den Giftnotruf Erfurt insgesamt 27 Anfragen von Personen, die nach dem Verzehr der gesammelten Blätter entweder Angst hatten, sich vergiftet zu haben, oder tatsächlich Symptome (Magen-Darm-Beschwerden) bekommen hatten. Grundsätzlich kann es auch durch übermäßigen Verzehr von Bärlauch zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen) kommen. Andererseits besteht gerade bei frischen und noch nicht vollständig ausgetriebenen Blättern immer die Gefahr einer Verwechslung – sowohl mit dem vorwiegend lokal reizend wirkenden Aronstab (meist Gefleckter Aronstab; Arum maculatum), als auch mit der sehr giftigen Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) sowie im späten Frühjahr mit Maiglöckchen (Convallaria majalis).

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass nur kundige Personen Bärlauch sammeln - und jedes Blatt auf die richtige Blattform (siehe Bilder) sowie den typischen Knoblauchgeruch hin überprüft wird! Bei Unsicherheit sollten die gesammelten Blätter zur eigenen Sicherheit nicht verzehrt werden!

Außerdem gibt es jedes Frühjahr beim Giftnotruf Erfurt mehrere Anfragen, bei denen statt Sauerampfer (meist Wiesen-Sauerampfer, Rumex acetosa) Blätter vom Aronstab verzehrt wurden. Alle Betroffenen berichteten über Symptome wie starkes Brennen und Schleimhautschwellung im Mund- und Rachenraum, die sich meist innerhalb einer Stunde zurückbildeten; nach dem Verzehr einer größeren Menge trat auch Durchfall auf.

Vorsicht auch bei Handelsware

Selbst bei gekauftem Bärlauch ist man aber vor Verwechslungen nicht sicher, wie aktuelle Fälle im Frühjahr 2020 zeigten. Es gab beim Giftnotruf Erfurt mehrere Anfragen zu auf dem Markt bzw. im Supermarkt gekauftem Bärlauch, in dem sich "falsche" Blätter befanden. In allen Fällen handelte es sich dabei um Blätter des Aronstabes, die beim Kauen bzw. Verschlucken zwar in der Regel keine Organschäden auslösen, jedoch zu sehr schmerzhafter Schleimhautreizung und auch Schwellung im Mund- und Rachenraum führen können.

Daher sollte auch bei Handelsware immer das Aussehen der Blätter überprüft und diese bei abweichendem Aussehen im Zweifelsfall nicht verzehrt werden! Anzeigen solcher Mängel sollten bei den Ämtern für Lebensmittelüberwachung der Landkreise erfolgen.

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© Giftnotruf Erfurt 17.03.2024

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